Schriftarten begegnen uns den ganzen Tag überall: Im Netz, an der Supermarktkasse, im Fernsehen, wenn wir ein Buch lesen. Wer nicht gerade im grafischen Bereich oder Marketing tätig ist, der wird Schriftarten keine allzu große Bedeutung beimessen. Doch ihre werbepsychologische Wirkung ist nicht zu unterschätzen. Sie beeinflussen, wie wir Informationen wahrnehmen, verarbeiten und erinnern. Warum das so ist, was du beachten musst und welche Schriftart wie wirkt, lernst du in diesem Beitrag.
Psychologische Effekte von Schriftarten
Die Forschung hat gezeigt, dass bestimmte Schriftarten spezifische kognitive Effekte hervorrufen können. Zum Beispiel kann eine schwer zu lesende Schriftart in einem Bildungskontext dazu führen, dass sich Menschen stärker mit dem Material beschäftigen, was paradoxerweise das Verständnis und die Erinnerung verbessern kann, bekannt als der „Desirable Difficulty Effect“.
In erster Linie führen Schriftarten wie eigentlich die meisten visuellen Stimuli zur Aktivierung und bestimmen, wie wir mit der Information umgehen. Schriftarten können beispielsweise uns suggerieren, ob es sich um einen wichtigen Inhalt handelt, ob es sich um einen witzigen Inhalt oder einen Ernsten handelt. Sie zeigen uns, die Wichtigkeit und auch, wie wir uns fühlen sollen.
Lesbarkeit und die emotionale Wirkung von Schriftarten sind also von entscheidender Bedeutung.
Die Macht der Lesbarkeit
Lesbarkeit ist ein kritischer Faktor, wenn es darum geht, wie effektiv eine Werbebotschaft kommuniziert wird. Schriftarten, die leicht zu lesen sind, fördern das Verständnis und die Aufnahme von Informationen. Eine klare, gut lesbare Schrift kann dazu beitragen, dass die Botschaft schneller erfasst wird und länger im Gedächtnis bleibt. Komplizierte Schriftarten mit vielen Verzierungen können hingegen die Lesbarkeit erschweren und damit die Effektivität der Kommunikation mindern, besonders in kurzen Werbetexten oder schnellen Werbespots (Ausnahme „Desirable Difficulty Effect“.)
Emotionswirkung von Schriftarten
Die emotionale Wirkung von Schriftarten kann nicht unterschätzt werden. Jede Schriftart vermittelt ein eigenes Gefühl, das subtil die Wahrnehmung des Textinhalts beeinflusst. Beispielsweise können Schriftarten, die Handschrift nachahmen, wie Lucida Handwriting, ein Gefühl von Individualität und Persönlichkeit vermitteln, was in Werbekampagnen für Luxusgüter oder persönliche Produkte verwendet werden kann. Demgegenüber stehen maschinell anmutende Schriftarten wie Courier, die eine sachliche und formale Atmosphäre schaffen können.
Beispiele für Informations- und Emotionswirkung von Schriftarten
Schauen wir uns nachfolgend ein paar Beispiele für die Informations- und Emotionswirkung an:
Dabei gibt die Wahl der Stärke der Typographie, also z.B. Regular, Bold, Medium Informationen über die Wichtigkeit der Botschaft und ihre Hierarchie im Kontext.