Globetrotter gilt es eines DER Beispiele für erfolgreiches Erlebnismarketing. Deshalb freue ich mich heute besonders, euch ein Interview mit Claudia Dreibrodt, ihres Zeichens Eventmanagerin und zuständig für das Filialmarketing der Globetrotter Filiale in München, präsentieren zu dürfen.
Viel Spaß beim Ansehen!
Erlebnismarketing
Um der Bedeutung des Erlebnismarketing zusätzlich auch den wissenschaftlichen Backround hinzuzufügen, erfahrt ihr in meinem Artikel außerdem, warum Erlebnismarketing aus werbespychologischer Sicht so wichtig und vor allem wirksam ist.
„Wenn die Zielgruppe lieber erlebt als konsumiert, sollte man dies auch nutzen, um inspirierende und einzigartige Erlebnisse zu schaffen“, heißt es in dem kürzlich geteilten Artikel des Start Ups ticketareo (Zum Artikel Experiental Marketing).
Der geläufigere und den meisten bekanntere Begriff für Experiental Marketing ist Erlebnismarketing. So gesehen ist das nicht ganz neu, aber seine Bedeutung hat sich geändert. Wie aus dem Artikel weiterhin hervorgeht, ist Experiental Marketing besonders für eine Zielgruppe relevanter denn je: die Millennials
Laut Gründer Alex Jacker seien für Millennials Erlebnisse die neuen Statussymbole. So erzählen sie anderen Menschen lieber von Dingen, die sie erlebt haben, als von materiellen Gütern. Dieser Trend ließe sich auch in den Sozialen Netzwerken beobachten. Dort seien gutes Essen, Reisen und Lifestyle-Trends die Themen der Zielgruppe.
Für den erlebnisorientierten Konsumenten hat seine emotionale Verwirklichung somit einen sehr hohen Stellenwert, weshalb er auch primär in der Gegenwart als in der Zukunft lebt, in welcher er seine Individualität ausdrücken möchte. Dies spiegelt sich in allen Lebensbereich wider: Konsum von Produkten und Dienstleistungen, Fitness- und Gesundheitsbewusstsein, steigender Kulturbedarf, praktizierender Umweltschutz, und und und…
Durch Erlebnismarketing wird diesen Lebensbereichen ein Symbolgehalt übertragen, welcher den Konsumenten wiederum bei ihrer individuellen Entfaltung unterstützt.
Wie ihr seht, dreht sich beim Erlebnismarketing somit alles um die persönlichen Emotionen und Empfindungen des Konsumenten. Wie wir bereits gelernt haben, sind Emotionen im Marketing von zentraler Bedeutung. Emotional erlebbare Marken werden von Konsumenten besser und länger erinnert und erhöhen somit die Kaufabsicht.
Erlebnismarketing bietet dafür eine ideale Plattform.
Dabei erwarten Kunden bei einem Erlebniseinkauf (wie bei Globetrotter) eine Ladenatmosphäre, die sich im Vergleich zu anderen Geschäften deutlich abhebt und sie dahingehend aktiviert, dass sie sich „unterhalten“ fühlen. Außerdem fühlen sich erlebnisorientierte Konsumenten durch häufig wechselnde Sortimente angesprochen, da diese ihrer Lust auf Neues und Abwechslung gerecht werden.
Die Produktgestaltung spielt im Marketing eine entscheidende Rolle. Sie kann ausschlaggebend dafür sein, ob ein Produkt wahrgenommen und letztendlich auch gekauft wird, da sie wesentlich zum multisensorischen Erleben des Konsumenten beiträgt.
Die Bedeutung des Produkt- und Verpackungsdesigns hat zudem nach wie vor eine wachsende Bedeutung. Dies hat unter anderem folgende Gründe:
Aktivierung des Konsumenten durch Abgrenzung zur Konkurrenz
Zunahme von Eigenmarken
Rationalisierung in der Logistik und Transportoptimierung
Wachsendes ökologisches Bewusstsein: weniger ist mehr
Signalisieren von Markenzugehörigkeit
Dabei umfasst die Produktgestaltung nicht nur das reine Design des Produktes an sich und seiner Verpackung sondern noch weitere Merkmale:
Positionierung des Produktes
Technische Qualität
Produktnahe Dienstleistungen
Markierung und Markenbildung
Heute wollen wir uns allerdings lediglich auf die Gestaltung und die Verpackung Fokussieren.
Produktdesign/ Produktgestaltung
Bei der Gestaltung eines Produktes spielen Wahrnehmung und Multisensorik wichtige Rollen. Wie wir bereits gelernt haben, nehmen wir unsere Umwelt zum größten Teil visuell wahr, weshalb die visuellen Reize der Gestaltung besonders wichtig sind. Farben, Kontraste, Formen, räumliche Tiefe, Strukturen – all das sind Informationen, die wir wahrnehmen und entsprechend berücksichtigt werden müssen.
Insbesondere die psychologische Wirkung von Farben beeinflusst die Aktivierung des Konsumenten sehr:
Copyright Balisto (Mars).
Aber auch die verwendeten Materialien können für den Konsumenten gewisse Produkteigenschaften prägen:
Sensorische Eigenschaften des Produkts/ der Verpackung (rau, glatt)
Anmutungsfunktion (weich, warm, stabil)
Ergonomische Funktion (bequem, fest in der Hand)
Technische Funktion (Teflon)
Des Weiteren dürfen auch Geräusche und Düfte bei der Produktgestaltung nicht außer Acht gelassen werden. So kann das Geräusch beim Schließen einer Autotür für den Konsumenten Rückschlüsse auf die Qualität zulassen.
Formen können zusätzlich Funktionen der Identifikation, der ästhetischen Anmutung, der technischen Leistung und Ergonomie erfüllen
Verpackungsgestaltung
Bei der Gestaltung der Verpackung gibt es drei wesentliche Funktionen, die berücksichtigt werden:
Copyright Augustiner, Milka (Mondelez), Landliebe
Dabei stehen bei der Gestaltung zwei wesentliche Fragen an erster Stelle:
Was soll die Verpackung im Wesentlichen bewirken?
Schutz?
Transporterleichterung?
Zusätzliche Anwendungsmöglichkeit?
Was soll durch die Verpackung kommuniziert werden?
Marke?
Produktinhalt?
Zielgruppe?
Wir ihr seht gibt es bei der Gestaltung einiges zu berücksichtigen. Ich möchte euch deshalb das Thema nochmal an einem Beispiel verdeutlichen: Sexpsielzeug
Beispiel Sexspielzeug
Oft denkt man bei Produktdesign nur an die großen Marken und Produkte aus dem Supermarkt. Allerdings spielt es in der Erotikindustrie nochmal eine viel entscheidendere Rolle. Nehmen wir als Beispiel diesen Vibrator:
Coyprigth Adorime/ Amazon
Optisch fällt direkt seine ungewöhnliche, nicht „naturgetreue“ Farbe auf. Die Erotikindustrie kommt hier den Wünschen ihrer Verbraucher nach einerseits mehr Abwechslung nach, andererseits aber viel mehr ihrem ästhetischen Anspruch. Farblich und förmlich sollen die intimen Freunde nicht sofort als solche erkannt werden. Dies hat nicht nur mit der Aufbewahrung in den eigenen vier Wänden zu tun, sondern in erster Linie der Darbietung in Erotikgeschäften und Online-Shops und den Bedürfnissen der kaufkräftigen Zielgruppe Frauen.
Neben den optischen Aspekten spielen besonders hier Haptik und Olfaktorik eine große Rolle. Unangenehme Gerüche nach Plastik fördern die Assoziation „billig“ und „schlechte Qualität“.
Die Oberflächenbeschaffenheit ist gerade hier das A und O, denn die Kunden müssen hier eine gedankliche Transferleistung beim Erstasten machen, um zu erkennen, ob das Produkt sich für sie gut anfühlt.
Kaum ein Produkt ist im wahrsten Sinne des Wortes so sensibel!
Auch Geräusche sind bei einem Vibrator ein wichtiger Bestandteil des Produktdesigns. Soll er Kunde denken, dass bei ihm im Schlafzimmer Bäume gesägt werden müssen? Wohl eher nicht…
Und zu guter Letzt die Verpackung: Diskretion und Ästhetik sind für die Konsumentinnen die Zauberworte – und das hört nicht bei der Produktverpackung an sich auf, sondern betrifft darüber hinaus auch die Versandverpackung.
Ich glaube, das o.g. Bespiel verdeutlicht die Bedeutung von Produkt- und Verpackungsdesign sehr gut.
Unabhängig von der Branche ist dies ein Bereich, der viel mit Tests, AB-Tests und Feldforschung verbunden ist. Denn am Ende haben alle ein Ziel: der Kunde soll MEIN Produkt kaufen.