Digital Detox – einer DER Trendbegriffe der letzten 2 Jahre. Nicht verwunderlich, wenn man sich die Entwicklung der Smartphone Nutzung der letzten Jahre anschaut.
Wie ich meinem Artikel zur Handysucht berichtet habe, verbringen wir durchschnittlich 3,7 Stunden pro Tag am Smartphone. Smartphones sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Dass diese Entwicklung auch gesundheitliche und psychische Folgen mit sich bringen kann, wurde bereits erwiesen – Dauerstress, Schlafstörungen und soziale Isolation sind nur einige davon.
Digital Detox scheint ihr laut Instagram und Lifestyle Magazinen die Lösung zu sein. Doch was ist dran?
Was ist Digital Detox?
Der Name Digital Detox ist angelehnt an Detoxing-Trends aus der Beauty- oder Gesundheitsbranche. Wörtlich übersetzt bedeutet es „digitale Entgiftung“. Beim Digital Detox versucht man durch den Verzicht auf digitale Geräte und den Konsum digitaler Medien die eigene Nutzung von z.B. Smartphones und Medien wieder zu reduzieren, um diese am Ende wieder bewusster und achtsamer einzusetzen und so eine gesundheitsfördernde Wirkung zu erzielen, z.B. Stressabbau.
Digital Detox bedeutet allerdings nicht, dass man sein digitales Leben aufgibt und wieder analog lebt. Zudem will gesagt sein, dass der Begriff Entgiftung aus meiner Sicht auch nicht 100% passt, denn wie bei allen Drogen: Die Dosis macht das Gift.
Nichtsdestotrotz kann Digital Detox eine wirkungsvolle Methode sein, um sich seines Digitalkonsums bewusster zu werden, diesen zu reduzieren und somit wieder für mehr Entspannung in seinem Leben zu sorgen.
Am Ende funktioniert Digital Detox wie jede Art von Detox-Kur oder auch Entzug. Es ist ein Prozess, an den sich der Körper gewöhnen muss. Das Gehirn muss wieder lernen, Smartphone und Social Media nicht als Belohnung wahrzunehmen und Dopamin auszuschütten.
Tipps für Digital Detox
Der radikale Verzicht kommt daher einem kalten Entzug gleich, weswegen es nicht für jedermann geeignet ist und sich auch nicht unbedingt empfiehlt. Folgende Tipps habe ich daher für euch, wie ihr einmal Digital Detox ausprobieren könnt:
- Eingangs kann die Installation einer Tracking-App hilfreich sein, die Smartphone-Nutzung dokumentiert. Dann hat man mal schwarz auf weiß, wie viel man sich mit seinem Handy beschäftigt.
- Begrenzung der Nutzungszeit – dies lässt sich an vielen Smartphones sogar einstellen.
- Verzichte auf bestimmte Dienste, die auch ohne Smartphone möglich sind, z.B. die Weckfunktion. Lege dir einen herkömmlichen Wecker zu. Das verhindert auch, dass du dein Handy direkt neben dir am Bett liegen hast und es nicht der erste Griff am Morgen ist.
- Deaktiviere Push-Nachrichten deiner Apps
- Schalte Signaltöne ab
- Reagiere nicht immer sofort auf Nachrichten. Das verursacht Stress. Sollte etwas wirklich Wichtiges anliegen, würde dich die Person anrufen.
- Lege das Handy eine Stunde vor dem Schlafengehen weg, so kommst du besser zur Ruhe. Idealerweise hast du es ausgeschalten oder es liegt in einem anderen Raum und nicht auf deinem Nachtkästchen
- Schaffe Smartphone-freie Orte und Anlässe, z.B. während des Essens oder während du mit deinem Partner einen Film anschaust
- Hängt dein Partner ständig am Smartphone, dann sprich ihn darauf an. Wichtig: Bleib dran! Der Prozess dauert und am Ende kommt es immer auf den Willen der Person an, etwas zu verändern.
Hab ihr noch Tipps? Dann gerne kommentieren.