Die 3 wichtigsten Marketing Trends 2020

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TikTok als DIE Werbeplattform des Jahres

Endlich ist es soweit: TikTok öffnet sich für neue Werbeformen.

Kaum eine andere Plattform hat sich binnen so kurzer Zeit so rasant entwickelt: Weltweit hat die App über 800 Millionen monatliche aktive Nutze, die täglich im Schnitt 46 Minuten in der App verbringen. 69% dieser Nutzer befinden sich im Alter zwischen 16 und 24 Jahren. TikTok ist somit die Nummer 1 Plattform der Generation Z.

Bisher konnten Unternehmen die TikTok als Werbeplattform hauptsächlich im Rahmen sog. Challenges nutzen. Bei diesen Challenges werden Nutzer dazu aufgerufen, Videos zu drehen und hochzuladen, in denen sie die in der Challenge geforderte Aufgabe unter Verwendung eines bestimmten Hashtags erledigen. Laut TikTok beteiligen sich 35% aller Nutzer an solchen Challenges und diese machen 16% aller Videos auf der Plattform aus. Einen Werbetreibenden kann eine 6-tägige Challenge dann schon mal 150.000 USD kosten.

Eine weitere Werbemöglichkeit ist das sponsorn sog. „Lenses“ (Kameraeffekte) ähnlich wie bei Snapchat. Auch hier ist man mit mind. 5-stelligen Dollarbeträgen dabei.

Seite Kurzem ist es auch möglich, auf TikTok Ads zu schalten, die beispielsweise vor oder während Videos eingeblendet werden. Das Schalten der Ads funktioniert quasi identisch wie im Facebook Werbeanzeigenmanager.  Ziele können Traffic, Conversion oder App-Installationen sein. Eine tolle Anleitung, wie das Schalten von TikTok Ads geht, liefert HubSpot https://blog.hubspot.de/marketing/tik-tok-werbung

TikTok wird aus meiner Sicht zu einer der wichtigsten Werbeplattformen 2020. Sie ermöglicht einen exklusiven Zugriff auf die Generation Z und deckt viele Themenfelder (Musik, Sport, etc.) ab, was Unternehmen eine sehr gute Targetierung ermöglicht.

Online Videowerbung – maßgeschneidert für jede Plattform

Laut einer globalen Studie des Markforschungsinstitutes Kantar gaben 84% der Mediabudget-Verantwortlichen an, 2020 verstärkt in Videos zu investieren.  Dabei wird nicht mehr einfach nur in YouTube Video für alle Kanäle verwendet, sondern vermehrt Wert darauf gelegt, dass es für jeden Kanal das passende Format gibt.

Videos, insbesondere Instream Ads, erlangen mehr und mehr Bedeutung. Doch warum? Aus (werbe-) psychologischer Sicht, ist das ganz einfach:

  • dynamischer Content erregt mehr Aufmerksamkeit – mehr Aufmerksamkeit führt wiederum zu längerer Bindungsdauer und damit zu besserer Markenerinnerung (Nachzulesen u.a. in Felser, G. (2015). Werbe- und Konsumentenpsychologie. 4. Aufl. Berlin: Springer )
  • Der Konsum von Videos auf Social Media und YouTube steigt (vgl. https://www.futurebiz.de/artikel/konsum-videos-im-netz-soziale-netzwerke/)

Warum hat YouTube so viel Relevanz?

  • 6 von 10 Personen bevorzugen Online-Videoplattformen anstelle von Live-TV
  • YouTube ist die zweitgrößte Suchmaschine der Welt
  • 2/3 an hochwertigen Online-Videos, die von den Millennials auf verschiedenen Geräten angesehen werden, befinden sich auf YouTube.

(vgl. https://www.brandwatch.com/de/blog/statistiken-youtube/)

Warum Instream Ads?

  • Bessere Performance als beispielsweise Video-Ads im Newsfeed oder Audience Network
  • Längere Zuschauerbindung: Zuschauer bleiben in größerer Zahl über 10 Sekunden dabei (Ads haben max. 15 Sekunden)
  • Bessere Conversion als vergleichsweise Ads bei YouTube

 

Nachhaltigkeit als bedeutendstes Trendthema

Das Thema Nachhaltigkeit hält Einzug auf vielen Social Media Accounts 2020. Immer mehr Unternehmen bekennen hier grüne Flagge – und das nicht zuletzt, weil ihnen bewusst ist, wie wichtig das Thema Nachhaltigkeit für die Generation Z ist.

Nachhaltigkeit spiegelt sich hier vor allem im Content wieder und Erweiterungen des Unternehmensportfolios: vegane/ vegetarische Rezepte, Do It Yourself Tipps,  Alltagshacks und das prominente vorstellen nachhaltiger Unternehmensaktitiväten sind hier beliebter Content

In diesem Zusammenhang wird auch User generated Conetent und Influencer als Content Creators immer wichtiger. Engagement und Mitmach-Aktionen, das Würdigen von User Beiträgen sind wichtige Methoden im Social Media Branding geworden.

Influencer werden nun häufig nicht mehr wegen ihrer Reichweiten genommen, sondern als Content Creators eingesetzt.

All das sorgt für authentischen Content von Usern für User.

Unternehmen können es sich kaum leisten, nicht auf ein Thema einzugehen, dass die derzeit wichtigste Werbezielgruppe so sehr beschäftigt. Sinnhafte Verknüpfungen zwischen Kernprodukt und Nachhaltigkeit sind dabei essentiell.

Social Media Crashkurs Teil 7: TikTok

Play Video about Social Media Crashkurs Teil 7: TikTok I Online Marketing I Chrissy's Marketing Corner - youtube

Über TikTok habe ich in meinem Artikel schon so einiges berichtet. Nun möchte ich die App im Rahmen meiner Social Media Crashkurse nochmal vorstellen.

Zweck von TikTok

TikTok ist eine Kurzvideo-App mit laut Unternehmensangaben inzwischen 800 Millionen aktiven monatlichen Nutzern und ist aktuell eine der meist heruntergeladenen Apps der Welt.

Mit der aus China stammenden App können Nutzer 15-60-sekündige Hochkant-Videos aufnehmen und diese mit Filtern, Sounds und Musikschnipseln gestalten.

TikTok ist keine reine Musikvideo– und Filterplattform wie musical.ly und Snapchat, sondern ein breites Entertainment- und Themennetzwerk für eine junge Zielgruppe.

Wie bereits öfters erwähnt, ist die Zielgruppe sehr jung. Ursprünglich war die App für eine Zielgruppe ab 13 Jahren gedacht, aber es tummeln sich dort auch deutlich jüngere Kids auf der Plattform

Über das Nutzerverhalten der Deutschen gibt es hier ein paar interessante Facts:

Über 4 Millionen Nutzer gibt es in Deutschland, die im Schnitt täglich 39 Minuten auf TikTok verbringen und die App durchschnittlich 8x am Tag öffnen. Damit gehört Deutschland zu den „Heavy Usern“ weltweit. Damit kommt TikTok auf 6,5 Millarden Views im Monat – allein in Deutschland.

TikTok Nutzer DeutschlandQuelle:  Digiday

 

Begrifflichkeiten auf TikTok

Viel zu den Begrifflichkeiten muss man bei TikTok eigentlich nicht sagen. Es gibt hier keine speziellen Fachbegriffe und die Funktionen sind Selbsterklärend. Man hat die Üblichen Editor- und Interaktionsmöglichkeiten (Filter, Likes, Shares, Kommentare) wie bei anderen Plattformen auch.

Deswegen vielleicht nur ein kurzer Exkurs zur Handhabung. Diese ist nämlich extrem simpel. Wenn man sie das erste Mal öffnet, erscheint nicht etwa ein Anmelde-Screen, sondern es wird direkt Content vorgeschlagen. Wischt man nach oben, gelangt man direkt zum nächsten Video. So kann der Nutzer weiterscrollen und massenhaft neuen Content entdecken.

Artikel 29_Funktionen TIktokMöchte man selbst ein Video erstellen, geht das ganz einfach über ein Pluszeichen in der Mitte des Screens. Bevor man das Video dreht, kann man verschiedene Filter, Effekte und Hintergründe einstellen. Über „Sound auswählen“ sind zudem viele Töne und aktuelle Songs gelistet, die dem Video hinzugefügt werden können. Nach dem Dreh kann das Video sogar noch zurecht geschnitten werden. Der fertige Clip darf bis zu 5 Minuten lang sein.

 

Werbemöglichkeiten auf TikTok

Bei den Werbemöglichkeiten fordert Tik Tok die Unternehmen heraus. Man kann hier nicht einfach einen Adslot einbuchen. Das liegt vermutlich auch daran, dass man die junge Zielgruppe schützen möchte.

Unternehmen müssen hier kreativ werden. Sie haben z.B. die Möglichkeit sog. Challenges ins Leben zu rufen. Dafür wird ein Thema bzw. eine Aufgabe vorgegeben, die die User dann unter einem bestimmten Hashtag verbreiten.

Jüngst hat die US-Marke Guess die Kampagne #InMyDenim gestartet. Nutzer sollen sich hier in ihren Jeans filmen und das Video auf die Plattform laden. Zahlen zu dieser Kampagnen sind mir bisher nicht bekannt.

Eine weitere Werbemöglichkeit sind hier vor allen die jungen Influencer, die Produkte und Marken in ihre Videos mit einbauen und die Challenges von Unternehmen bewerben.

 

Edit 2024: Inzwischen besitzt TikTok einen Werbeanzeigenmanager ähnlich wie META, in welchem man die verschiedensten bezahlten Kampagnen einbuchen kann.

Marketing Trends 2019 Anzeigen bild

Marketing Trends 2019 – wo geht die (User) Journey hin?

Das Jahr neigt sich dem Ende zu – ein guter Zeitpunkt, um einen Ausblick auf die Marketing Trends 2019 zu geben! Was ihr im neuen Jahr unbedingt auf dem Schirm haben solltet:

Experiental Marketing

„Wenn die Zielgruppe lieber erlebt als konsumiert, sollte man dies auch nutzen, um inspirierende und einzigartige Erlebnisse zu schaffen“, heißt es in dem kürzlich geteilten Artikel des Start Ups ticketareo (Zum Artikel Experiental Marketing).

Der geläufigere und den meisten bekanntere Begriff für Experiental Marketing ist Erlebnismarketing. So gesehen ist das nicht ganz neu, aber seine Bedeutung hat sich geändert. Wie aus dem Artikel weiterhin hervorgeht, ist Experiental Marketing besonders für eine Zielgruppe relevanter denn je: die Millennials

Laut Gründer Alex Jacker seien für Millennials Erlebnisse die neuen Statussymbole. So erzählen sie anderen Menschen lieber von Dingen, die sie erlebt haben, als von materiellen Gütern. Dieser Trend ließe sich auch in den Sozialen Netzwerken beobachten. Dort seien gutes Essen, Reisen und Lifestyle-Trends die Themen der Zielgruppe.

Auch aus meiner Sicht bietet Experiental Marketing neue Möglichkeiten und hohes Potential. Überlegt euch also, inwiefern ihr eure Produkte und eure Marke erlebbar machen könnt.

The Power of Podcast – nicht nur 2018 DER Hype

Inzwischen umfasst der deutsche Markt über 10 Millionen aktive Podcast-Hörer und Marketingexperten und -kollegen sind davon überzeugt, dass das Potential noch lange nicht ausgeschöpft ist. Podcasts werden künftig ein zentrales Instrument im Content Marketing sein. Dabei haben Unternehmen nicht nur die Chance Reichweite durch Audio Content zu generieren, sondern auch Werbung in beliebten Podcasts zu schalten.

Ich bin gespannt, wo die Reise noch hingeht – evtl. auch was für meine Corner? ????

Hier nochmal alles rund um das Thema Podcast zum Auffrischen: The Power of Podcast

Story Ads

Seit der Einführung 2016 ist die Instagram Storyfunktion zum Zentrum der einstigen Bilder-Plattform geworden. 300 Millionen Nutzer interagieren inzwischen täglich mit Instagram Stories!

Glücklicherweise (für uns Werbetreibende) dürfen wir seit Kurzem auch Werbung zwischen den einzelnen Stories schalten und uns so zwischen den für die User so relevanten News ihrer Freunde platzieren. Dabei wird Story-Werbung laut Instagram selten ignoriert bzw. weggeklickt. Die Kürze, der meist sehr gut gemachten Spots sorgt dafür, dass User die Werbung einfach laufen lassen.

Aus meiner Sicht deshalb hohes Potential – einfach mal testen!

Ein paar spannende Fakten zu den Instagram Stories findet ihr außerdem hier bei Brandwatch: Artikel

TikTok

Ok, ich denke, dass ich mich zu TikTok bereits sehr ausführlich und euphorisch geäußert habe. Wer sich jetzt denkt, „Tik Tok was?“, kann sich hier nochmal schnell schlau machen: TikTok

Grundsätzlich bleibt Tik Tok unter Marketern aber ein heißer Trend-Favorit für 2019. Wer also eine junge Zielgruppe hat (12+), dem sei geraten, sich mit der neuen App für das kommende Jahr gut auseinanderzusetzen und zu schauen, welche Potentiale hier für ihn drin sein könnten.

UX

Was wir im Marketing schon seit Jahren predigen, findet nun endlich Gehör. Die Bedeutung von beispielsweise Personalisierung im Content Marketing, mobiler Performance und dynamischen Inhalten, um eine gute Nutzererfahrung zu schaffen, wird 2019 überaus signifikant.

Die User Experience wird immer entscheidender dafür, ob Angebote und Inhalte (insbesondere bei Google) überhaupt Reichweite generieren. Und selbst wenn man es ohne doch schafft, spätestens auf einer „schlechten“ Seite, verliert man den User.

Mein Tipp: immer hinterfragen, welchen Anspruch man selbst aus Kundensicht hätte und neutrale Meinungen mit einbeziehen.

KI und Ethik

Vor dem Hintergrund der steigenden Bedeutung von künstlicher Intelligenz wird auch das Thema Ethik in 2019 zunehmend relevant. Gerade in Bezug auf die Ersetzung von Arbeitsplätzen durch KI und Datenschutz, wurde der Schrei nach ethischen Maßstäben dieses Jahr immer lauter. 2019 müssen jedoch Taten sprechen. Wir besitzen bereits alle nötigen ethischen Normen und Richtlinien – sie müssen nur noch auf die Digitalisierung angewendet werden. Denn jede Revolution – in unserem Fall die Digitale – verändert Wirtschaft und Gesellschaft und entsprechend muss hier auch Ethik eine Rolle spielen. Wichtig ist nur, dass neue Richtlinien, keine drastischen Einbußen für die Entwicklung der Digitalisierung mit sich ziehen. Es bleibt also spannend, ob man hier alle Seiten zufriedenstellen wird.

Video, Video, Video

Nicht überraschend, aber angesichts des Erfolges von Video Content 2018 wird man im Marketing auch im neuen Jahr auf den Trend setzen und seinen Nutzern hochwertiges Bewegtbild bieten. In diesem Zuge ist für 2019 auch ein Anstieg von Videos Ads zu erwarten. Studien gehen davon aus, dass über 80% des gesamten Internet-Traffics bis 2021 von Videos generiert wird, weshalb die Bedeutung von Werbung zunehmend wichtiger wird.

Der fortlaufende Trend zum Video Content ist deutlich bemerkbar: Facebook pusht sein Watch-Format und IGTV und auch YouTube hat nun das Vertical-Format eingeführt.

Das sind meine wichtigsten Trends 2019. Ich bin sehr gespannt, was sich im neuen Jahr alles tun wird und wie sich bestimmte Bereiche entwickeln. Ein spannender Indikator wird die OMR im Mai sein – auch hier werde ich berichten.

Ich wünsche euch einen guten Start ins neue Jahr, ganz viel Inspiration und Erfolg bei euren Marketingaktivitäten!

TikTok_Beitragsbild

TikTok TikTok… die Stunde einer neuen App hat geschlagen

Quelle: iTunes App-Store

Eine neue App erobert zurzeit die App-Stores und Smartphones unserer Jugendlichen im Sturm: TikTok

Noch nie davon gehört? Macht nichts! Nach meinem Artikel weißt du alles, was du über die App wissen musst und welche (Werbe-) Möglichkeiten es gibt, die vielleicht auch für dein Unternehmen spannend sein könnten!

 

Was ist TikTok und woher kommt die App?

TikTok ist eine Kurzvideo-App mit derzeit 500 Millionen aktiven monatlichen Nutzern und ist aktuell eine der meist heruntergeladenen Apps der Welt.

Mit der aus China stammenden App können Nutzer 15-60-sekündige Hochkant-Videos aufnehmen und diese mit Filtern, Sounds und Musikschnipseln gestalten. Das erinnert euch stark an musical.ly? Das liegt vielleicht daran, dass Bytedance, das Unternehmen hinter der App, musical.y im November 2017 für rund 800 Millionen US-Dollar übernommen hat und dabei auch maßgeblich die bei den musical.ly-Nutzern so beliebten Funktionen. Hintergrund der Übernahme war die Expansion in den westlichen Markt. TikTok hieß in China ursprünglich Douyin und galt als eine Art Snapchat-Klon. Den Anschluss an den westlichen Markt verpasste Bytedance damals als musical.ly 2016 in Europa und den USA boomte. Um die dort so wichtige Zielgruppe zu erreichen, wurde der Konkurrent deshalb kurzerhand aufgekauft und im August 2018 traten Douyin und musical.ly vereint als TikTok auf den Markt – und Bytedance Strategie ging auf.

TikTok_Top Apps by Download Q2 2018

 

Funktionen von TikTok und Unterschiede zu musical.ly und Co.

Die Handhabung der App ist extrem simpel. Wenn man sie das erste Mal öffnet, erscheint nicht etwa ein Anmelde-Screen, sondern es wird direkt Content vorgeschlagen. Wischt man nach oben, gelangt man direkt zum nächsten Video. So kann der Nutzer weiterscrollen und massenhaft neuen Content entdecken.

Möchte man selbst ein Video erstellen, geht das ganz einfach über ein Pluszeichen in der Mitte des Screens. Bevor man das Video dreht, kann man verschiedene Filter, Effekte und Hintergründe einstellen. Über „Sound auswählen“ sind zudem viele Töne und aktuelle Songs gelistet, die dem Video hinzugefügt werden können. Nach dem Dreh kann das Video sogar noch zurecht geschnitten werden. Der fertige Clip darf bis zu 5 Minuten lang sein.

Und natürlich ist es möglich, anderen Nutzern zu folgen.

TikTok_Screenshot App StoreQuelle: iTunes App-Store

 

Während musical.ly eher auf Lipsync-Karaoke fokussiert war, ist TikTok breiter aufgestellt. Die App hat zahlreiche Kategorien, wie Sport oder Comedy und spricht damit eine breitere Zielgruppe an. TikTok ist keine reine Musikvideo– und Filterplattform wie musical.ly und Snapchat, sondern ein breites Entertainment- und Themennetzwerk für eine junge Zielgruppe.

Auch was das Thema Sicherheit und Jugendschutz angeht, möchte sich TikTok von der Konkurrenz abgrenzen. Besonders junge Mädchen neigen dazu, sich in ihren Videos auch knapp bekleidet zu präsentieren. Deswegen hatte insbesondere musical.ly Probleme mit Pädophilen in ihrem Netzwerk. Bytedance hat darauf reagiert, indem sie die Privatsphäre-Einstellungen angepasst haben. Nutzer können sie so einstellen, dass ihre Videos nur für angemeldete Nutzer freigeschalten sind (ob das die Hürde für Pädophile aber ausreichend erhöht?).

Update Dezember 2022: Der VFR-Verlag für Rechtsjournlismus hat hierzu erst kürzlich ihren Ratgeber-Artikel zu diesem Thema aktualisiert. Behandelt werden dort folgende Themen:

  • FAQ: Mindestalter bei TikTok
  • TikTok: Ab welchem Alter darf die App genutzt werden?
  • Wie gefährlich ist TikTok für Kinder und Jugendliche?
  • Wie lässt sich TikTok kindersicher einstellen?

Wer sich einlesen mag, hier geht’s zum Artikel https://www.bussgeldkatalog.net/ab-wie-viel-jahren-ist-tiktok/

 

Challenges und Marketing

Um seine Nutzer bei Laune zu halten kreiert TikTok immer wieder neue Engagement-Tools und Content.

Besonders beliebt und wirkungsvoll sind die sog. „Challenges“. Wie bereits musical.ly zuvor, initiiert TikTok unter einem Hashtag bestimmte Challenges, die die User dazu animieren sollen, mitzumachen. Ganz aktuell ist die sog. #simbachallenge, bei der die User die Anfangsszene von „König der Löwen“ nachstellen, indem sie beispielsweise ihr Haustier über den Kopf halten. Über den Hashtag #simbachallenge verbreiten sie ihren Beitrag auf der Plattform.

Mit solchen Aktionen schafft es TikTok, dass über die Hälfte der monatlichen Nutzer auch täglich die App nutzen und das durchschnittlichen sogar 52 Minuten lang!

Neben User-Generated-Content wirbt die App aber auch ganz massiv auf Plattformen wie YouTube, Facebook, Instagram und Co. Auf YouTube beispielsweise lädt TikTok Werbeclips, welche in der Regel TikTok-Videos von Usern sind, auf Kanäle mit beliebig wirkendem Namen hoch, stellt sie auf „nicht gelistet“ und schaltet sie dann als Werbung. Diese Werbevideos haben meist mehrere Millionen Views, wobei der Verdacht naheliegt, dass die meisten in Anbetracht der vielen Dislikes gekauft sind. Dennoch ist dies ein Beispiel für die horrenden Media-Spendings des Unternehmens.

Das Unternehmen setzt zudem auf die bereits bewährten musical.ly Influencer. Die einstigen deutschen musical.ly-Stars Lisa und Lena sind mittlerweile zu TikTok umgezogen (ihre Plattform gibt es ja so gesehen auch nicht mehr) und sind mit knapp 32 Millionen Fans nach wie vor die erfolgreichsten westlichen Influencer bei TikTok. Sie posten ihre Videos zudem auf ihrem Instagram-Kanal (ca. 14 Mio. Follower) und ziehen somit immer mehr neue Nutzer in die TikTok-App.

 

Wie werben andere auf TikTok?

Werbung auf TikTok läuft meist über die bereits erwähnten Challenges. Unternehmen rufen unter einem Hashtag ihre eigenen Challenges ins Leben und animieren User so zur Interkation mit ihrer Marke. Jüngst hat die US-Marke Guess die Kampagne #InMyDenim gestartet. Nutzer sollen sich hier in ihren Jeans filmen und das Video auf die Plattform laden. Zahlen zu dieser Kampagnen sind mir bisher nicht bekannt.

Eine andere Challenge beweist allerdings, dass das Konzept aufgeht: derzeit läuft eine gesponserte Challenge zum Film „Bohemian Rhapsody“. Unter #WeWillRockYou präsentieren TikTok-Nutzer ihre besten Performances zum gleichnamigen Song. Laut TikTok wurden bisher knapp 36 Millionen Clips mit dem Hashtag versehen.

 

Fazit

„TikTok  – make every second count“ – das ist das Credo der neuen Super-App und es scheint auch bei den Nutzern Programm zu sein. Meine klare Empfehlung: wollt ihr eine junge Zielgruppe (12 bis teils sogar 20 Jahre) erreichen, dann dürft ihr diese App nicht ignorieren. Mit einer Bewertung von 75 Milliarden US-Dollar gilt das Unternehmen als aktuell wertvollstes Startup der Welt – und das noch vor Uber!

Trommelt eure Kreativ-Köpfe zusammen und überlegt, wie eure Challenge aussehen könnte. Was passt zu eurer Marke? Wie können die User damit interagieren?

Wie immer heißt es im Marketing „Trial & Error“ – herausfinden was für euch funktioniert und was nicht. Aber es wäre fahrlässig, TikTok wegen potentieller Errors nicht wenigstens einmal zu testen.

Und seid vorsichtig mit Aussagen wie „die App gibt es doch in 2 Jahren eh nicht mehr“. Mag sein. musical.ly wurde am Anfang auch belächelt und ja die App, gibt es so gesehen nicht mehr, aber man sollte ein Plattform nutzen, so lange sie heiß ist und nicht auf die nächste Social Media Oma à la Facebook warten, in der Hoffnung, dass es eine Plattform schafft sich über Jahrzehnte zu halten – dafür ist unsere Branche einfach zu schnelllebig. Also hype the hype, denn tiktok…. 😉