Jetzt wo wir die gängigsten Social Media Plattformen und ihre Werbemöglichkeiten kennengelernt haben, sollten wir uns einem wichtigen Bereich in diesem Zusammenhang widmen: Performance Marketing.
In einigen Videos hatte ich ja schon mal den ein oder anderen Begriff, wie z.B. Reichweite fallen lassen. Heute lernt ihr die wichtigsten Kenngrößen kennen, mit denen man die Performance seiner Kanäle und Werbeanzeigen messen kann.
Alle diese Größen findet ihr über die Werbeanzeigenmanager und Insights eurer Plattformen. Diese zeigen euch ganz genau an, wer beispielsweise auf eurer Seite war und wann. Wie viele Likes, Shares und woher (geografisch) diese kommen.
Was jetzt genau was bedeutet, erfahrt ihr heute:
Reichweite
= umfasst alle Menschen, die dein Beitrag erreicht hat. Man unterscheidet hier zwischen organischer und paid Reichweite.
Organische Reichweite: Likes und Teilen des Beitrags führen dazu, dass immer mehr User den Beitrag sehen und diesen auch liken und teilen. Die somit erreichen Likes/ Shares/ Kommentare und Aufrufe des Betrags bezeichnet man als organische Reichweite, da diese auf natürliche Weise gewachsen ist.
Paid Reichweite: Unternehmen haben die Möglichkeit ihre Beiträge zu bewerben. Hier bezahlen sie entweder Betrag x oder einen TKP für eine gewisse Reichweite, die sie erreichen wollte. Die Reichweite wird somit künstlich gepusht.
Algorithmus: Soziale Netzwerke nutzen Algorithmen, um zu steuern, welche Inhalte den Nutzern bevorzugt angezeigt werden – und welche nicht. Diese künstliche Vorsortierung wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, wie zum Beispiel den Seiten, die der Nutzer abonniert hat und den Inhalten, auf die er häufig reagiert. Daraus wird die Wahrscheinlichkeit abgeleitet, mit der Nutzer neue Inhalte interessant finden.
Click-(Through)-Rate (CTR):
= prozentualer Anteil der Klicks auf ein Werbemittel im Verhältnis zu der Anzahl der Werbemitteleinblendung.
Beispiel: Wird ein Werbebanner z.B. 500 Mal angezeigt und wurde dieses dabei 10 Mal angeklickt ergibt das eine Klickrate von 2% (10 Klicks : 500 Werbemitteleinblendung x 100).
Conversion
= Vorgang, bei dem der Empfänger einer Marketing-Botschaft eine gewünschte Aktion ausführt.
Die Conversion Rate (CR) zeigt das Verhältnis der Besucher einer Website zu Conversion in Prozent.
Beispiel: die Umwandlung des Besuchers eines Online-Shops in einen Käufer.
Lead to Order: der Umfang von Prozessen, der zur Umwandlung einer Kundenanfrage oder eines Leads in einen Auftrag erforderlich ist.
(Video)View
= wie oft ein Video/ eine Anzeige gesehen wurde. Dabei sind die Sekunden, ab wann ein View als View gezählt wird, bei den verschiedenen Kanälen unterschiedlich.
Beispiel: Facebook zählt einen View ab 3 Sekunden, YouTube ab ca. 30 Sekunden und Snapchat ab 1 Sekunde.
Impressions
Page Impression (PI): auch als Page View bezeichnet, beziehen sich auf die Anzahl der Aufrufe einer Website und bilden somit eine Kennzahl für die Aktivität der Benutzer auf dieser Seite.
Ad Impression (AI): auch Ad View, bezeichnet die Anzahl von Werbeeinblendungen auf einer Webseite. Bei einem Seitenaufruf können mehrere Ad Impressions erfolgen. Somit sind Ad Impressions nicht mit Page Impressions, sie können aber gemeinsam in gleicher Zahl auftreten. Gezählt werden Ad Impressions von einem Ad Server.
Tausender-Kontakt-Preis (TKP)
= eine Kennzahl zur Berechnung von Anzeigenkosten. Der TKP stammt aus der Mediaplanung und bestimmt, wie viel ein Werbekunde bezahlen muss, damit 1.000 Besucher oder Leser eine Werbeanzeige sehen.
Beispiel: Eine Website wird 1,3 Millionen Mal im Monat aufgerufen. Der Werbetreibende, der sein Banner auf dieser Internetseite platziert hat, bezahlt an den Betreiber 15.000 Euro im Monat. Daraus ergibt sich mit folgender Rechnung ein TKP von 11,54 Euro:
TKP = (15.000 geteilt durch 1.300.000) mal 1.000 = 11,54.
Grundsätzlich
Ob eine Kenngröße gut oder schlecht ist, kann man in den seltensten Fällen pauschalisieren. Diese Einschätzung ist sehr individuell für das Unternehmen und wird ausgerichtet an den Werbezielen durch Erfahrung und Testings ermittelt.
Neben all den jugendlichen, schimmernden Influencer Plattformen, wie Facebook, Instagram und Co. darf man jedoch einen sehr wichtigen Bereich nicht vergessen: Business.
Für dieses spezielle Feld haben sich in den letzten Jahren in Deutschland vor allem zwei Plattformen durchgesetzt: Xing und LinkedIn.
Ursprünglich waren diese beiden Plattformen vor allem zum beruflichen Kontakten gedacht. Inzwischen sind diese allerdings durchaus auch als Social Media Plattformen anzusehen, denn sie können viel mehr:
Zweck von Xing und LinkedIn
Xing und LinkedIn sind berufliche, soziale Netzwerke, in welchem sich Berufstätige ein Profil anlegen können, um mit z.B. Geschäftspartnern und Kollegen in Kontakt zu treten. Es besteht hier auch die Möglichkeit Unternehmen zu folgen, Events zu erstellen und für diese Tickets zu verkaufen und Branchen-News zu abonnieren.
Ziel von Xing und LinkedIn ist der professionelle Austausch und Vernetzten sowie die Jobsuche & Recruiting.
Dabei ist Linkedin im Großen und Ganzen etwas internationaler ausgerichtet als Xing, da es die Plattform auch weltweit und nicht nur im deutschsprachigen Raum gibt. Sie eignet sich deshalb insgesamt also besser, um sich international zu vernetzen.
Allein in der DACH-Region nutzen über 15 Mio. Menschen Xing und über 12 Mio. LinkedIn. Nutzen bedeutet in diesem Fall, dass sie sich dort registriert und ein angelegtes Profil haben.
Die Altersstruktur der beiden Netzwerke ist hier wie zu erwarten auf die Berufstätigen verteilt. Interessant ist, dass die Verteilung bei beiden nahezu identisch ist.
Da die Begrifflichkeiten der beiden Plattformen selbsterklärend sind, möchte ich hier nur ein paar Funktionen nennen, die sie euch bieten:
persönliche Profile mit Lebenslauf, Kompetenzen, Interessen etc. erstellen
Unternehmensprofile anlegen
Personensuche & Vernetzen
Jobgesuche aufgeben
Jobsuche/ Stellenmarkt
Gruppen bilden und folgen
persönliche Nachrichten schreiben
Beiträge und Artikel schreiben
Beiträge, Artikel, Status von anderen liken und teilen
Events anlegen
Statistiken über Profilbesuche
kostenpflichtige Premiumfunktionen (z.B. mehr Funktionen für Profil, Jobsuche, Statistiken)
Werbemöglichkeiten auf Xing und LinkedIn
Auch Xing und LinkedIn bieten natürlich Möglichkeit zur Werbung. Diese sind allerdings etwas klassischer. So kann man verschiedene Bannerformate einstellen oder z.B. personalisierte Nachrichten im Posteingang generieren oder auch Sponsored Posts (diese kennen wir ja schon von anderen Plattformen), um seine Produkte, Dienstleistungen, Jobs oder Events zu bewerben.
Beiden Plattformen bieten hier auch so etwas wie Werbemanager an über die die Anzeigen etc. dann eingestellt und gesteuert werden können.
Über TikTok habe ich in meinem Artikel schon so einiges berichtet. Nun möchte ich die App im Rahmen meiner Social Media Crashkurse nochmal vorstellen.
Zweck von TikTok
TikTok ist eine Kurzvideo-App mit laut Unternehmensangaben inzwischen 800 Millionen aktiven monatlichen Nutzern und ist aktuell eine der meist heruntergeladenen Apps der Welt.
Mit der aus China stammenden App können Nutzer 15-60-sekündige Hochkant-Videos aufnehmen und diese mit Filtern, Sounds und Musikschnipseln gestalten.
TikTok ist keine reine Musikvideo– und Filterplattform wie musical.ly und Snapchat, sondern ein breites Entertainment- und Themennetzwerk für eine junge Zielgruppe.
Wie bereits öfters erwähnt, ist die Zielgruppe sehr jung. Ursprünglich war die App für eine Zielgruppe ab 13 Jahren gedacht, aber es tummeln sich dort auch deutlich jüngere Kids auf der Plattform
Über das Nutzerverhalten der Deutschen gibt es hier ein paar interessante Facts:
Über 4 Millionen Nutzer gibt es in Deutschland, die im Schnitt täglich 39 Minuten auf TikTok verbringen und die App durchschnittlich 8x am Tag öffnen. Damit gehört Deutschland zu den „Heavy Usern“ weltweit. Damit kommt TikTok auf 6,5 Millarden Views im Monat – allein in Deutschland.
Viel zu den Begrifflichkeiten muss man bei TikTok eigentlich nicht sagen. Es gibt hier keine speziellen Fachbegriffe und die Funktionen sind Selbsterklärend. Man hat die Üblichen Editor- und Interaktionsmöglichkeiten (Filter, Likes, Shares, Kommentare) wie bei anderen Plattformen auch.
Deswegen vielleicht nur ein kurzer Exkurs zur Handhabung. Diese ist nämlich extrem simpel. Wenn man sie das erste Mal öffnet, erscheint nicht etwa ein Anmelde-Screen, sondern es wird direkt Content vorgeschlagen. Wischt man nach oben, gelangt man direkt zum nächsten Video. So kann der Nutzer weiterscrollen und massenhaft neuen Content entdecken.
Möchte man selbst ein Video erstellen, geht das ganz einfach über ein Pluszeichen in der Mitte des Screens. Bevor man das Video dreht, kann man verschiedene Filter, Effekte und Hintergründe einstellen. Über „Sound auswählen“ sind zudem viele Töne und aktuelle Songs gelistet, die dem Video hinzugefügt werden können. Nach dem Dreh kann das Video sogar noch zurecht geschnitten werden. Der fertige Clip darf bis zu 5 Minuten lang sein.
Werbemöglichkeiten auf TikTok
Bei den Werbemöglichkeiten fordert Tik Tok die Unternehmen heraus. Man kann hier nicht einfach einen Adslot einbuchen. Das liegt vermutlich auch daran, dass man die junge Zielgruppe schützen möchte.
Unternehmen müssen hier kreativ werden. Sie haben z.B. die Möglichkeit sog. Challenges ins Leben zu rufen. Dafür wird ein Thema bzw. eine Aufgabe vorgegeben, die die User dann unter einem bestimmten Hashtag verbreiten.
Jüngst hat die US-Marke Guess die Kampagne #InMyDenim gestartet. Nutzer sollen sich hier in ihren Jeans filmen und das Video auf die Plattform laden. Zahlen zu dieser Kampagnen sind mir bisher nicht bekannt.
Eine weitere Werbemöglichkeit sind hier vor allen die jungen Influencer, die Produkte und Marken in ihre Videos mit einbauen und die Challenges von Unternehmen bewerben.
Edit 2024: Inzwischen besitzt TikTok einen Werbeanzeigenmanager ähnlich wie META, in welchem man die verschiedensten bezahlten Kampagnen einbuchen kann.
Kaum etwas wird im Bereich Online Marketing Trends so häufig diskutiert wie der Untergang der App Snapchat. Der Hype um die Plattform sei laut Experten lange vorbei und seine USPs ohnehin durch Konkurrenten wie Instagram und TikTok abgelöst.
Jetzt fragt ihr euch vermutlich: warum will sie mir etwas über eine Plattform erzählen, die es vermutlich bald nicht mehr gibt? Nun ja, eine Plattform verschwindet nicht von heute auf morgen. Solange es Nutzer gibt, wird sie auch noch eine Zeitlang existieren. Zudem gibt euch Snapchat einen guten Einblick in eine sehr junge Zielgruppe und dafür, was z.B. TikTok (hierzu mehr in meinem Artikel und im nächsten Video) besser macht.
Quelle: Snapchat
Zweck von Snapchat
Also, was ist Snapchat?
Snapchat ist ein Instant-Messaging-Dienst für Smartphones und Tablets. Mit Snapchat kann man Fotos und andere Medien an andere Nutzer senden. Das Besondere: der Content ist nur für eine bestimmte Anzahl von Sekunden für den Empfänger sichtbar – danach „zerstört“ er sich selbst. Zudem zeichnet sich Snapchat durch seine vielfältigen Filter aus.
Im Unterschied zu anderen sozialen Netzwerken erhalten Nutzer keine Profile, die sie ausbauen und gestalten können. Stattdessen haben sie einen eigenen, aber einseitig ausgerichteten Channel, mit dem sie neue Inhalte verbreiten können. Andere Nutzer können diese Inhalte ansehen, aber nicht kommentieren oder liken. Die Inhalte verschwinden zudem nach einer gewissen Zeit.
Wie man sieht, sind die Snapchat-Nutzer sehr jung. Laut Futurebiz sind 72% der deutschen Nutzer sogar nicht älter als 24 Jahre.
Insgesamt nutzen täglich 186 Mio. Menschen weltweit die App. Die meisten Nutzer sind weiblich, was vor allem an der Art der Funktionen der App liegt (z.B. Beauty-Filter).
Snap: Begriff für den erstellten und veröffentlichten Content
Snapcode: persönlicher „Fingerabdruck“, den andere User einscannen können, um einen Nutzer zu adden
Timer: hiermit lässt sich einstellen, wie lange ein Snap „überlebt“ bevor ich sich selbst zerstört. Möglich sind max. 60 Sekunden.
Filter & Editor: Snapchat bietet die Möglichkeit seine Bilder direkt in der App zu bearbeiten. Das kann z.B. das Einfügen von Texten und Emojis sein, aber auch das Anwenden bereits integrierter Filter (z.B. reine Farbfilter, animierte Bildfilter, Audio-Filter, Geo-Filter etc.).
Snapchat-Story: ist ein Feature, das Usern Möglichkeit gibt, kurze, zusammenhängende Geschichten einzustellen. Eine Story kann Fotos und Videos beinhalten.
Bitmoji: eine Art Mini-Me Sticker, den man in seine Snaps integrieren kann und der eigene Storys „erleben“ kann
Werbemöglichkeiten auf Snapchat
Und wie sollte es auch anders sein – natürlich kann man auch bei Snapchat werben. Allerdings bietet das Unternehmen hier nicht zu viele Möglichkeiten und ist auch recht streng, was zum Beispiel Spezifikationen angeht. Ich vermute, das liegt unter anderem an der recht jungen Zielgruppe. Hier muss man aus rechtlichen Gründen vorsichtig sein. Bei einem On-Demand-Geofilter ist es z.B. nicht möglich klickbare URLs und Markenlogos einzufügen. Die Motive werden sogar vorher alle von Snapchat überprüft und müssen freigegeben werden.
Snap Ads: eine Video-Werbeanzeige von maximal 10 Sekunden Länge mit der Option, weitere Informationen zu liefern, wenn der Nutzer auf der Anzeige nach oben wischt.
Gesponserte Linsen: Unternehmen können Linsen (= Filter) selbst gestalten und im Filtermenü der Nutzer zur Verfügung stellen.
Gesponserte Geofilter: Unternehmen können grafische Overlays passend zum Standort des Nutzers entwerfen und zur Verfügung stellen
On-Demand Geofilter: Testmodell von Snapchat, mit dem Unternehmen testen können, wie Werbung auf Snapchat performt (Start schon bei 5€). Funktionieren genau wie gesponserte Geofilter, nur dass sie z.B. für größe Flächen und für einen längeren Zeitraum verfügbar sind.
Snap to Unlock: Snapcodes werden auf physischen Medien wie z.B. Plakaten, Rechnungen, Tassen etc. angebracht, die Snapchatter dazu bringen sollen, mit Marken zu interagieren, indem sie Zugang zu „geheimen“ Funktionen innerhalb der App erhalten. Wenn der User in App ein Foto von einem Snapcode macht, schaltet er damit für einen begrenzten Zeitraum eine Geofilter oder eine Linse frei.
Discover-Funktion: Bereich in der App (dort wo die Storys sind Swipe nach rechts) ist der Discover-Bereich. Hier können Publisher redaktionelle Inhalte, Videos, Fotos, Musik etc. posten und auch Werbung schalten.
Twitter: das Medium, das durch Donald Trump in den letzten Jahren zusehend für Aufmerksamkeit gesorgt hat und vor allem in der Politik relevanter denn je ist.
Zweck von Twitter
Twitter gibt es bereits seit 2006. Es handelt sich hierbei um einen Bloggingdienst und soziales Netzwerk, über das Nutzer Kurznachrichten (sog. „Tweets“) mit max. 140 Zeichen versenden können. Charakteristisch für Twitter sind die Hashtags. Sie verknüpfen alle Tweets, in denen der entsprechende Hashtag vorkommt miteinander.
Twitter ist ebenfalls bekannt für seine unglaubliche Geschwindigkeit mit der sich Nachrichten über die ganze Welt verbreiten lassen.
Weltweit nutzen 321 Mio. Menschen Twitter mindestens einmal pro Monat. In Deutschland sind es 12 Mio.
Trotz des Buzz, den die Plattform von Trump & Co erhält, sind die Zahlen im Vergleich zu den letzten Jahren leicht rückläufig.
Die Zielgruppe ist altersmäßig recht gleichmäßig verteilt:
Einige der Begriffe kennen wir bereits aus den andere SoMe Crashkursen. Dass Begriffe hier verwandt sind, liegt in der Natur der Sache und macht es für die User einfacher und gelernter.
Tweet: sind alle Beiträge, die auf Twitter gepostet werden. Über die Suche können Tweets im Internet gefunden, gelesen und geteilt werde.
Follower: Anzahl der Twitter-Nutzer die einem anderen Account folgen. Sie erhalten alle Tweets der Kanäle, denen sie folgen.
Retweet: das Teilen eines Tweets eines anderen Nutzers auf der eigenen Pinnwand (Timeline).
Timeline: eine Art Pinnwand des Accounts. Hier kann der Nutzer alle eigenen Tweets und die, denen er folgt, sehen.
#Hashtag: Möglichkeit den eigenen Beitrag mit übergeordneten Kategorien zu verknüpfen und andere Beiträgen, die den gleichen Hashtag nutzen. Mittel zur Reichweitensteigerung.
Trending: viele Nutzer, die zu einem bestimmten Thema tweeten und dabei denselben Hashtag nutzen und das Thema somit pushen.
@maxmustermann: wenn man den Tweet direkt an eine andere Person oder Organisation richten will (muss auf Twitter aktiv sein) kann man diese durch ein @-Zeichen vor dem Nutzernamen verlinken.
GIF: eine animierte Grafik (gibt es auch auf anderen sozialen Netzwerken).
Werbemöglichkeiten auf Twitter
Auch bei Twitter gibt es natürlich die Möglichkeit zu werben. Hierfür gibt es Twitter for Business.
Gesponserte Tweets: ähnliche wie Facebook Ads. Hierfür können im Business-Manager Ad-Kampagnen angelegt werden. Diese können nach Zielgruppen, Themen Budget etc. eingestellt werden.
Gesponserte Accounts: schlagen Nutzern andere Twitter-Accounts vor, denen sie derzeit nicht folgen und die für sie interessant sein könnten. Hier für werden Follower-Kampagnen über den Business-Manager eingestellt. Diese können nach Zielgruppen, Themen Budget etc. eingestellt werden.
Gesponserte Trends: Mit gesponserten Trends werden den Nutzern zeit-, kontext- und ereignisrelevante Trends angezeigt, die von Unternehmen beworben werden. Wenn die Nutzer auf einen gesponserten Trend klicken, sehen sie die Twitter Suchergebnisse zu dem entsprechenden Thema. Ganz oben erscheint dabei ein themenrelevanter gesponserter Tweet des werbenden Unternehmens.
Ads sind als solche gekennzeichnet. Mit Ads kann genauso interagiert werden, wie mit normalen Tweets.
Mit Twitter Analytics können Tweets, Ads, Profile usw. Ausgewertet und optimiert werden.
Tipp: Twitterperlen
Wer sich nicht bei Twitter anmelden möchte, aber trotzdem in den Genuss der besten Tweets kommen will, dem empfehle ich diese Seite https://www.twitterperlen.de/ – absolut zum Schießen! 😉
Thumbnail-Bild „Vorher-Nachher“ Copyright Regina Hickst https://www.instagram.com/reginahixt/
Ihr werdet euch jetzt vermutlich denken: was hat Influencer Marketing mit einem Social Media Crashkurs zu tun? Ganz viel.
Natürlich habt ihr recht, dass es sich hierbei um keine Plattform bzw. ein Medium handelt, aber Influencer Marketing gehört zu Social Media wie Bier zu Bayern.
Und da wir mit Facebook, Instagram und YouTube nicht nur die größten Social Media Kanäle, sondern auch die gängigsten Influencer Plattformen bereits kennengelernt haben, dachte ich mir, das wäre ideal für einen kleinen Exkurs.
Definition Influencer Marketing
Also was bedeutet Influencer Marketing? Dieses grippeähnliche Unwort, das seit einigen Jahren in aller Munde ist?
Influencer sind Personen mit hoher Social Media Reichweite (z.B. auf Instagram und YouTube), die als sog. Meinungsmacher fungieren und deren Einfluss und Reichweite für Werbezwecke genutzt wird. Hierfür posten sie Beiträge (Fotos, Videos, Stories) auf ihren Social Media Kanälen und bewerben dort auf (meistens) kreative Art und Weise Produkte und Marken – in der Regel auch mit einem direkten Verkaufslink zum Produkt und oft in Kombination mit speziellen Rabatten für ihre Fanbase.
Klassisch sind Influencer Personen, die über Social Media Kanäle berühmt geworden sind, indem sie sich dort eine Reichweite und eine Fanbase aufgebaut haben. Lange Zeit waren sie abzugrenzen von Prominenten und Testimonials, aber inzwischen ist die Grenze hier sehr verschwommen, da auch klassische Testimonials und Prominente stark auf den sozialen Netzwerken vertreten sind und hier Produktwerbung machen.
Unabhängig davon spielen im Influencer Marketing zwei Punkte eine wesentliche Rolle:
Die Authentizität des Influencers
Das Vertrauen, dass er bei seiner Zielgruppe genießt
Warum das so wichtig ist, darauf komme ich gleich noch zurück.
Bedeutung Influencer Marketing für das Marketing Business
Kaum ein Trend hat sich in den letzten Jahren so durchgezogen, wie Influencer Marketing und dass der Markt lukrativ ist, zeigt sich hier:
„30.000 deutschsprachige digitale Meinungsführer – die „Influencer“ – haben im vergangenen Jahr 560 Millionen Euro netto umgesetzt. Bis 2020 wird der Influencer-Markt mit Instagrammern, YouTubern & Co. in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) laut Goldmedia-Prognose auf knapp eine Milliarde Euro – genau: 990 Millionen – anwachsen.“ (Quelle: https://www.wuv.de/marketing/influencer_setzen_bald_milliarden_um )
Man hat schon früher auf Testimonials gesetzt – Influencer sind eigentlich nichts anderes – nur eben auf neuen Plattformen.
Im Marketing spielen sie eine große Rolle. Durch ihre Authentizität und ihren Einfluss bei ihren Followern sind sie die idealen Markenbotschafter und Vertriebskanäle.
Unternehmen nutzen sie, um ihre Markenbekanntheit und natürlich auch ihre Sales zu erhöhen. Wenn ich Influencer Marketing als Teil meiner Marketingstrategie aufnehmen möchte, dann sollte ich dabei allerdings ein paar Punkte unbedingt beachten:
vorab genau identifizieren, welcher Influencer zum Unternehmen und dem Produkt/ der Marke passt
Passt auch dessen Zielgruppe?
Eine authentische Story kreieren – warum nutzt der Influencer das Produkt? (auch wenn er den Beitrag als Werbung markieren muss)
Welche Kanäle sind die richtigen für das Produkt/ die Marke?
Rev-Share oder Fixum?
Ständiges Testing: passt die Story noch? Wie reagiert die Zielgruppe? Welchen Postingzeiten (Tage, Uhrzeiten) sind die besten und haben Einfluss auf die Kampagnenperformance?
Inzwischen gibt es auch Plattformen, um Influencer-Kampagnen einzustellen, auf die sich die Influencer bewerben können und das Unternehmen wählt dann den oder die passenden Influencer aus (haben Vor- und Nachteile).
Takeover: Influencer können auch die SoMe Kanäle von Unternehmen für einen bestimmten Zeitraum übernehmen und dort frei posten und ihre Zielgruppe so auf den Unternehmenskanal ziehen.
Wie ihr seht: Influencer Marketing ist nicht mal eben einen YouTuber oder Instagrammer anheuern. Hier steckt vorab viel Recherche und Abstimmung drin und während der laufenden Kampagne auch
Vorurteile gegenüber Influencern
Wenn man über Influencer spricht, dann kommt man nicht umhin, auch über das Thema Vorurteile zu sprechen. Man denkt oft, dass es sich hier um untalentierte Jugendliche handelt, die mit ein bisschen Fotos auf Instagram und ein paar Videos auf YouTube Millionen scheffeln und eigentlich nichts dafür tun.
Zunächst mal, wie verdienen Influencer Geld?
Influencer verdienen Geld, durch Rev-Share und Provisionsmodelle oder Fixbeträge, die ihnen Unternehmen für das Bewerben eines Produktes zahlen, ebenso wie durch beispielsweise Video-Werbefomate (PreRolls, etc.). Seit einiger Zeit, müssen Beiträge, in denen geworben wird, auch als solche gekennzeichnet werden. Man hatte Angst, dass die Werbekennzeichnung die Fans verschrecken würde, aber das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Fans vertrauen ihren Influencern („der wird ja nichts bewerben, was er nicht gut findet“) und finden den ehrlichen Umgang mit Werbung gut. Sie haben sogar Verständnis dafür, dass Influencer werben und so ihr Geld verdienen.
Und um den Vorurteilen entgegen zu wirken: kaum jemand verdient mit Nichts-Tun Millionen. Natürlich gibt es den Anteil an Influencern, die inzwischen für ein bisschen Produkt in die Linse halten und ihren Followern präsentieren Unsummen kassieren, aber der Weg dahin war meist auch mit viel Arbeit verbunden (und ja klar, ein bisschen Glück gehört auch dazu).
Es dauert, sich eine Reichweite aufzubauen und eine Fanbase und natürlich muss diese auch mit Content gefüttert werden. Wie viel Arbeit hinter einem scheinbar einfachen Insta-Bild steckt, verrät die YouTuberin Regina Hickst:
Quelle: Copyright Regina Hickst https://www.instagram.com/reginahixt/
Und über Videos drehen und schneiden brauche ich wohl kaum etwas sagen – da kann ich aus eigener Erfahrung sprechen, dass da viel Arbeit drin steckt.
Also auch, wenn es das ein oder andere schwarze Schaf gibt, Influencer sein ist nicht so einfach. Ich denke mir natürlich auch manchmal meinen Teil über die „verzogenen Rotzgören, die in ihrem Leben noch nie richtig gearbeitet haben“, aber mal ehrlich – steckt da bei jedem von uns nicht auch ein bisschen Neid dahinter? ????
Entwicklung des Influencer Marketings
Wie vorhin bereits erwähnt, wird dieses Jahr nochmal ein riesiges Wachstum im Bereich Influencer Marketing erwartet. Doch wo geht die Reise hin? Die Influencer Plattform reachbird hat hier zu einen sehr umfangreichen Trendreport mit spannenden Insights und ausblicken erstellt. Unter anderem folgende Trends erwartet das Unternehmen dieses Jahr:
Was 2005 als Video-Streaming-Plattform startete, ist heute eine der größten Social Media Plattformen und die zweitgrößte Suchmaschine der Welt (nach Google).
Zweck von YouTube
YouTube ist ein Online-Videoportal. Nutzer können hier Videos anderer Nutzer (das können auch Unternehmen sein) ansehen oder selber einen Kanal aufmachen und eigene Videos hochladen.
Neben selbst gedrehten Videos von YouTube-Usern werden auch Filme, Filmtrailer, Serien etc. von (Produktions-) Firmen bereitgestellt.
Nutzer haben die Möglichkeit andere Kanäle zu abonnieren und über deren neueste Videos informiert zu werden.
YouTube bietet außerdem einen eigenen Editor an, mit dem selbstgedrehte Videos bearbeitet und geschnitten werden können sowie eine eigene zum Teil kostenlose Soundbibliothek für diesen Editor.
Laut neuesten Angaben des Konzerns hat YouTube über 1,9 Milliarden aktive monatliche Nutzer – 35 Millionen davon allein in Deutschland.
Dabei ist die Altersstruktur der Zielgruppe ziemlich breit gefächert:
Fun Facts über YouTube
Die Plattform ist in über 91 Ländern verfügbar und Nutzer können innerhalb von 80 verschiedenen Sprachen
Täglich werden über 1 Milliarde Stunden YouTube Videos gesehen (mehr als Netflix und Facebook zusammen).
Jede Minute werden 400 Stunden Videomaterial auf YouTube hochgeladen.
70% der Views stammt von mobilen Endgeräten.
Die durchschnittliche Betrachtungsdauert über mobile Geräte beträgt mehr als 40 Minuten.
Im Schnitt gibt es täglich 1.000.000.000 mobile Views.
Das erste Video, das eine Millionen Views erreicht, war eine Werbung von Nike mit Ronaldinho.
Daniel Middleton (DanTDM) ist der bestverdienende YouTuber der Welt und nahm 2017 16,5 Millionen Dollar
Begrifflichkeiten bei YouTube
Kanäle: Die Plattform des YouTubers/ des Unternehmens, auf dem die eigenen Videos hochgeladen werden können.
Playlist: Für einen Kanal können mehrere Playlists erstellt werden. Playlists sind sozusagen Kategorien, denen die Videos zugeordnet werden, um sie zu bündeln.
Mag ich/ Mag ich gar nicht: Interaktionsbutton, um (Nicht-) Gefallen an einem Video auszudrücken.
Thumbnail: das angezeigte Vorschaubild eines Videos.
Vlog: ein Videotagebuch, das ähnlich wie ein Blog funktioniert – nur eben in Videoform.
Unboxing: der YouTuber packt Produkte vor der Kamera aus und kommentiert diese. Hierbei handelt es sich oft, um von Unternehmen bezahlte Werbung.
Tutorials: Videoanleitungen, z.B. für Schminken, Heimwerken, Computeranwendungen etc.
Haul: vor allem junge YouTuberinnen zeigen hier ihre „Ausbeute“ vom Shoppen und stellen diese vor.
Lookbook: YouTuber zeigen ihre vollständigen Outfits und erklären, wie man bestimmte Kleidungsstücke anziehen oder kombinieren kann.
Follow Me Around: YouTuber geben hier Einblicke in ihr Privatleben und ihren Alltag und filmen sich entweder selbst im Selfie-Style oder lassen sich von einer Kamera begleiten.
Werbemöglichkeiten auf YouTube
Natürlich konnte man auf YouTube auch schon sehr früh werben. Auch heute zählt die Plattform zu den größten Werbeplattformen der Welt. Wichtig zu wissen ist auch hier, dass auf YouTube nicht automatisch jeder Werbung schalten kann. Hierfür muss man Mitglied des YouTube Partnerprogramms werden und unter anderem folgende Voraussetzungen erfüllen:
Man hat in den letzten 12 Monaten mehr als 4.000 Stunden Wiedergabezeit mit seinen Videos erreicht
Man hat mehr als 1.000 Abonnenten
Zudem hat man auch bei YouTube als Werber und auch als Kanalbetreiber mit den „gefürchteten“ Algorithmen zu tun, die großen Einfluss auf die Reichweite haben kann.
Hier mal ein kleiner Überblick über die möglichen Werbeformate:
Heute geht es gleich weiter mit dem zweiten Giganten unter den Social Media Kanälen: Instagram
Zweck von Instagram
Instagram ist ein kostenloser Online-Dienst, der zu Facebook gehört und mit dem User Fotos und Videos teilen können. Instagram ist eine Art Mischung aus audiovisueller Plattform und Microblog und ermöglicht es, die Inhalte auch in anderen sozialen Netzwerken zu verbreiten.
Zudem können Nutzer ihren Content mit Filtern versehen.
Instagram hat im Juni 2018 die 1 Mrd. monatliche Nutzer-Grenze geknackt und kommt Facebook damit immer näher. Allein in Deutschland hat die Plattzform 15 Mio. Nutzer. Zudem nutzen 400 Mio Menschen täglich Instagram Stories.
Interessant ist dabei, dass sich die Nutzer weltweit von denen in Deutschland etwas unterscheiden, was die Altersstruktur angeht. Verteilen sich die Nutzer weltweit recht breit auf eine Zielgruppe zwschen 18 und 34, sind die in Deutschland ein gutes Stück jünger. Hier sind die meisten Nutzer zwischen 14 und 19 Jahren.
Begrifflichkeiten bei Instagram
Like/ Gefällt mir: Interaktionsbutton, mit dem ein User zum Ausdruck bringen kann, dass er einen Beitrag interessant findet
Share/ Teilen: Interaktionsbutton, mit dem ein User seinen oder den Beitrag eines anderen auf einem anderen sozialen Netzwerk teilen kann
Follower: Anzahle der Leute, die deinem Instagram-Profil folgen
Filter & Editor: Instagram bietet die Möglichkeit seine Bilder direkt in der App zu bearbeiten. Das kann z.B. das Einfügen von Texten und Emojis sein, aber auch das Anwenden bereits integrierter Filter (z.B. reine Farbfilter, animierte Bildfilter, Audio-Filter, Geo-Filter etc.).
#Hashtag: Möglichkeit den eigenen Beitrag mit übergeordneten Kategorien zu verknüpfen und andere Beiträgen, die den gleichen Hashtag nutzen. Mittel zur Reichweitensteigerung.
Instagram Stories: Instagram Stories ist ein Feature, das Usern die Möglichkeit gibt, kurze, zusammenhängende Geschichten zu posten, die nach einer gewissen Zeit verschwinden (höchsten 24 Stunden). Eine Story kann Fotos, Videos oder sogenannte Boomerangs beinhalten.
Boomerang: Eine Funktion von Instagram, mit der kurze Videos erstellt werden können, die vorwärts und rückwärts in Endlosschleife abgespielt werden.
IGTV: Neueste App von Instagram mit der Möglichkeit, Videos von bis zu 60 Minuten Länge zu veröffentlichen. Das Besondere: der gesamte Content ist vertikal. Siehe hierzu auch mein Artikel zu IGTV.
Werbemöglichkeiten bei Instagram
Auch auf Instagram hat man natürlich die Möglichkeit seine Beiträge, Seiten und Produkte zu bewerben. Hierzu kann man praktischerweise sein Instagram Werbekonto mit dem Facebook Werbekonto verbinden und beide Kanäle über den Facebook Business Manager steuern.
Was hier allerdings zu beachten ist: nicht jeder kann Werbung auf Instagram schalten! Die Plattform setzt hier einen verifizierten Business-Account mit mind. 1.000 Followern voraus. Eine Verlinkung in einer Story ist sogar erst ab 10.000 Followern möglich.
Was bringt das Bewerben auf Instagram?
In erster Linie: Erhöhung der Markenbekanntheit, Markenbildung und/ oder Verbesserung des Marken-/Firmenimages, da Instagram im Vergleich mit anderen sozialen Netzwerken die höchste Interaktionsrate zwischen Marken und Kunden aufweist (siehe Forrester Studie)
Zugriff auf Statistiken:
Abonnentenanzahl und Veränderung gegenüber der Vorwoche
Impressionen, Reichweiten, Profilaufrufe und Webseitenklicks in den letzten 7 Tagen und Veränderung
Demografische Daten, wie z.B. Geschlechtsverteilung, Alter und Herkunftsorte
Uhrzeiten und Tage an denen die Follower online sind
Instagram-Werbeanzeigen: Ein Post kann durch den „Hervorheben“-Button zu einer Werbeanzeige umgestellt werden. Es lassen sich Zielgruppe, Budget und Laufzeit einstellen. Der Post wird als „gesponsert“ markiert.
Ich persönliche sehe Instagram höheres Zukunftspotential als in Facebook, insbesondere auf Grund des Video Contents und der Stories. Dies zeigt auch bereits das Nutzerwachstum.
Ads auf Instagram werden viel nativer eingebettet in den Feed und die Stories. Zudem lassen sich hier Unternehmen echt was einfallen, um kurze Story-Ads zu produzieren, die man eben auch mal laufen lässt und nicht gleich weiterwischt. Das Werbeerlebnis für den User ist hier „angenehmer“ als auf anderen Kanälen und wird somit auch besser akzeptiert.
Wir starten heute die Reihe Social Media Crashkurse. In diesen Crashkursen lernt ihr die gängigsten Social Media Kanäle kennen, ihre Zielgruppen, Begrifflichkeiten und Werbemöglichkeiten.
Es handelt sich um absolute Basic Kurse, aber ich bin mir sicher, dass hier für jeden etwas Neues, das er davor noch nicht wusste, dabei sein wird.
Und gleich zu Beginn möchte ich mit der Mutter aller Sozialen Netzwerke starten: Facebook
Zweck von Facebook
Facebook ist ein soziales Netzwerk, in dem User die Möglichkeit haben, sich private Profile zur Darstellung der eigenen Person, Unternehmensseiten zur geschäftlichen Präsenz sowie interessensspezifische Gruppen zur gemeinsamen Diskussion zu erstellen.
Die Profile werden durch Freundschaftsanfragen untereinander vernetzt. Die Anzahl an Abonnenten ist unbeschränkt, wobei die Höchstgrenze von direkt verbundenen Freunden bei max. 5.000 Freunden liegt.
Facebook bietet zudem einen Messenger und eine Live Funktion an.
Facebook hat über 2 Mrd. aktive monatliche Nutzer weltweit – davon allein 30 Millionen nur in Deutschland.
Entgegen sämtlicher Behauptungen, Facebook wäre am Aussterben und überhaupt eigentlich nur noch was für ältere Menschen, zeigen die Zahlen deutlich, dass die Nutzerzahlen von Facebook nach wie vor sehr hoch sind und die die Altersstruktur der Zielgruppe sehr breit aufgestellt.
Natürlich ist Facebook vermutlich nicht mehr das beste Medium, um eine Zielgruppe unter 18 anzusprechen, aber für eine andere Zielgruppe funktioniert es als Kanal nach wie vor sehr gut.
Begrifflichkeiten von Facebook
Natürlich möchte ich auch ein paar Begrifflichkeiten vorab klären. Vielen werden diese auf Grund des täglichen Gebrauchs durchaus geläufig sein, aber just in case… 😉
Like/ Gefällt mir: Interaktionsbutton, mit dem ein User zum Ausdruck bringen kann, dass er einen Beitrag interessant findet
Share/ Teilen: Interkationsbutton, mit dem ein User den Beitrag eines anderen Users/ Unternehmens in seiner Chronik teilen kann
Kommentar: hier können User den Beitrag kommentieren und auch andere User/ Freunde vertaggen. Dies funktioniert durch Eingabe von @NamedesUser in das Kommentarfeld
Facebook Live: Eine Funktion, die es ermöglicht Live-Streams via Facebook zu machen. Spannendes Tool für z.B. Produktpräsentationen und Interviews. Die Zuschauer können via Live-Kommentare und Likes reagieren.
Organische Reichweite: Likes und Teilen des Beitrags führen dazu, dass immer mehr User den Beitrag sehen und diesen auch liken und teilen. Die somit erreichen Likes/ Shares/ Kommentare und Aufrufe des Betrags bezeichnet man als organische Reichweite, da diese auf natürliche Weise gewachsen ist.
Paid Reichweite: Unternehmen haben die Möglichkeit ihre Beiträge zu bewerben. Hier bezahlen sie entweder Betrag x oder einen TKP für eine gewisse Reichweite, die sie erreichen wollte. Die Reichweite wird somit künstlich gepusht.
Algorithmus: Soziale Netzwerke nutzen Algorithmen, um zu steuern, welche Inhalte den Nutzern bevorzugt angezeigt werden – und welche nicht. Diese künstliche Vorsortierung wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, wie zum Beispiel den Seiten, die der Nutzer abonniert hat und den Inhalten, auf die er häufig reagiert. Daraus wird die Wahrscheinlichkeit abgeleitet, mit der Nutzer neue Inhalte interessant finden.
Das bedeutet auch: nicht alles, was ein Unternehmen postet, sehen dessen Follower auch automatisch.
Werbemöglichkeiten auf Facebook
Und was wären wir für Marketer, wenn uns nicht vor allem interessieren würde, wie man auf Facebook werben kann?
Unternehmen haben die Möglichkeit, ihre Seite, Marke, Produkte und Posts auf Facebook zu bewerben. Hierzu gibt es den Facebook Business Manager.
Der Facebook Business Manager erlaubt es, Kampagnen einzustellen und Posts zielgruppengerecht zu steuern.
Hierbei gibt es verschiedenen Arten von Posts bzw. Anzeigen und einige Faktoren zu berücksichtigen:
Ads und Beiträge können sowohl als Bild als auch als Link Post eingestellt werden. Vorteil des Link Post ist der klickbare CTA.
Bei beiden besteht die Möglichkeit, diese als Dark Post einzustellen. Dark Posts sind Beiträge, die in der eigenen Chronik nicht auftauchen, sondern nur bei der getargeten Zielgruppe.
Der Business Manager ermöglicht zudem das Einstellen von Zielgruppen nach demografischen Merkmalen. Nur Usern mit den vorher eingestellten Kriterien wird die Anzeige ausgespielt.
20%-Regel: der Text auf FB-Werbenanzeigen darf nicht mehr als 20% der Gesamtanzeige ausmachen. Mit diesem Tool lässt sich prüfen, ob die Anzeige der Regel entspricht: https://www.facebook.com/ads/tools/text_overlay
Tracking: über den BM können Anzeigen getrackt und Retargetingmaßnahmen gesteuert werden. Durch hinterlegte Trackinglinks kann zusätzlich die Performance bestimmt werden. Z.B. wie viele Produkte wurden durch diesen Post verkauft.
Wichtig:
Oben hatte ich ja bereits das Thema Algorithmus angesprochen. Etwas, das sich in den letzten Jahren leider sehr drastisch verändert hat, ist, dass auf Grund des Algorithmus die organischen Reichweiten immer schlechter werden. Um Facebook als Umsatztreiber nutzen zu können, ist es inzwischen nahezu unumgänglich auf Paid Ads zu setzen. Auch wenn euch Kunden vielleicht immer noch nach der organischen Reichweite fragen, weil sie lange als Aussage über den Erfolg einer Kampagne galt, ist diese Kenngröße in Bezug auf Kampagnen kaum noch aussagekräftig.
Wie hatte ich es damals in meinem Beitrag zum Involvement so schön gesagt? Neujahr ist die Zeit, in der die Abnehm- und Fitnessbranche aus ihren Löchern kriecht und ganz Deutschland mit ihren Werbebotschaften bombardiert – herzlich willkommen im neuen Jahr!
Und natürlich möchte ich das nutzen, um die Werbestrategien der Big Player in Deutschland mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Wie gehen BodyChange, Weight Watchers und Sophia Thiel dieses Jahr auf Kundenfang?
Zunächst aber einmal: warum ist Neujahr überhaupt DER Zeitraum der Abnehmbranche?
Ganz einfach: hier ist der Need der Zielgruppe am größten. Neujahr ist die Zeit der Neuanfänge und Vorsätze. Psychologisch gesehen ist das von großer Bedeutung. Auch wenn streng genommen die Zeit ja eigentlich einfach weiterläuft, ist für uns Menschen der Jahreswechsel oftmals mit einem Neustart verbunden. Gedanklich fangen wir wieder von vorne an und das natürlich mit guten Vorsätzen. Einer der Top-Vorsätze jedes Jahr ist „Abnehmen“ bzw. „mehr Sport“ machen. Hier spielt vor allem die vorangegangen Weihnachtszeit mit rein, in der wir uns ein paar Extra-Kilos zugelegt haben (auch wenn wir streng genommen eher zwischen Neujahr und Weihnachten als umgekehrt zunehmen). Nach Silvester scheint der Weg frei zu sein. Es stehen erstmal keine Feiertage vor der Tür, die uns mit Essen und sonstigen Versuchungen locken und unseren eisernen Willen brechen könnten.
Von daher ist es nur logisch, dass die Vertreter der Branche sich auf diesen Zeitraum stürzen – die Zielgruppe ist schließlich nicht nur noch involviert, sondern auch hoch motiviert.
Und wie schaut das jetzt im Einzelnen aus? Was sind die Angebote? Welche Schlagworte werden benutzt? Und wo wird die Zielgruppe angesprochen?
BodyChange
BodyChange startet dieses Jahr gleich mit zwei Strategien ins neue Jahr: ihrem bewährten Coaching und dem neuen Flaggschiff „Slim Shake“. Dahinter steckt vermutlich die Ansprache einer breiteren Zielgruppe. Auch wenn man sich sowohl mit einem Coachingprogramm als auch mit einem Shake-Produkt im Abnehmsegment befindet, handelt es sich doch um zwei völlig unterschiedliche Märkte und Zielgruppen. Da ich hier nicht pauschalisieren möchte, versuche ich mich nicht an einer Zielgruppendefinition. Grundsätzlich aber sollte es logisch sein, das die Zielgruppe, die mit einem Abnehm- und Sportprogramm abnehmen möchte, eine andere ist, als die, die das mit einem Shake-Produkt machen will.
Wording
Vom Wording her setzt BodyChange beim Coaching auf „Jetzt gute Vorsätze umsetzen“ und geht dabei direkt auf des Pudels Kern – Vorsätze. Auf den Social Media Kanälen steht das „Wir-Gefühl“ im Vordergrund („Gemeinsam umsetzen“, „Gemeinsam starten“), wodurch dem Kunden das Bild einer starken Gemeinschaft vermittelt werden soll. Er soll wissen, dass er eine Community hat, die ihn unterstützt.
Beim Shake steht der Claim „Schon wieder abnehmen? Mach’s jetzt das letzte Mal!“ im Vordergrund. Hier wird das leidige Thema Dauerdiät aufgegriffen und das Produkt als Endlösung präsentiert. Hinzu kommt sowohl auf den Bildmotiven als auch im aktuellen TV-Spot die Betonung der Erhältlichkeit des Produktes in Apotheken. Hier setzt BodyChange auf das Vertrauen, das Kunden in Apotheken setzen und die Seriosität, die Apotheken zugeschrieben wird, um zu verdeutlichen, dass das Produkt gut ist.
Motive
Copyright BodyChangeCopyright BodyChange
Beide Motive sind eher puristisch und in der CI des Unternehmens gehalten. Beim Coaching wird mit einer angedeuteten weiblichen Protagonistin auf das Thema Sport gesetzt.
Beim Shake Programm steht klar das Produkt im Fokus.
Die Farben sind eher weiblich gehalten, was nicht nur an der CI, sondern auch an der größtenteils weiblichen Zielgruppe liegt (deswegen auch die Frau auf dem Coaching-Motiv) = größere Identifikation.
Incentives
Ein spezielles Neujahrs-Incentive konnte ich beim Slim Shake bisher nicht finden. Lediglich in ausgewählten Rewe Märkten gibt es das Produkt für kurze Zeit zum „Knaller-Preis“ (14,99€).
Das Coaching hingegen wird mit einem Streichpreis auf das 12-Monats-Abo beworben. Das ist ein Rabatt von nahezu 40% und wenn ihr euch an meinen Beitrag zum Thema Preispsychologie erinnert, liegen sie hier in einem attraktiven Segment und machen optisch durch das Zeigen des Streichpreises also alles richtig.
Weight Watchers
Weight Watchers startete bereits Ende Dezember mit der neuen Kampagne „For every body“. Hier findet man allerdings keine Anspielung auf Neujahr und Vorsätze. Trotzdem gibt es ein Aktionsangebot, das nur bis Mitte Januar gilt.
Wording
Mit „For every body“ spricht Weight Watchers die Vielseitigkeit ihrer Kunden an und dass ihre Programme für jeden das Passende Konzept haben.
Sie nutzen „Jetzt starten“ als klickstarke CTA, um den Kunden so zu aktivieren.
Die Bildsprache in den Nachfolgenden Motiven steht für Genuss, Spaß, Gemeinschaft und Vielfältigkeit. WW unterstreicht damit wieder ihren Claim „For every body“ und natürlich auch das, wofür ihr Programm steht: Abnehmen ohne Verzicht.
Die Farben sind ähnlich wie bei BC stark an die CI angepasst, allerdings etwas geschlechterneutraler, da die Zielgruppe von WW sowohl männlich als auch weiblich ist.
Incentives
WW geht dieses Jahr mit satten 50% auf ihr 3-Monats-Abo ins Rennen. Ich verweise hier nochmal auf meinen Artikel zum Thema Preispsychologie: Rabatte über 40% werden oft als unglaubwürdig empfunden. Die vielen Sternchentexte unter den WW-Preisen können dieses Empfinden zusätzlich verstärken.
Sophia Thiel
Bei Sophia Thiel lässt dieses Jahr lediglich ihre Website vermuten, dass sie zu Neujahr etwas machen. Hier wird sehr dezent mit „Fit ins neue Jahr: 25% Rabatt“ geworben und auch auf Social Media ist es noch sehr verhalten. Hier postet sie eine Bildstrecke von sich und bewirbt die Rabattaktion (Stand 02.01.19). Vom Neujahrshype der letzten Jahre ist kaum etwas zu spüren – weder online noch in der TV-Präsenz (aber warten wir nochmal ein bisschen ab ;-))
Ob das eventuell etwas damit zu tun hat, dass das Sophia Thiel Programm nun Teil von Gymondo ist?
Wording
Sophia Thiel wirbt weiterhin mit ihren bereits bekannten „Schlank & Fit in 12 Wochen“ und gibt ihren Kunden pünktlich zum Neujahr 25% Rabatt unter dem Motto „Fit ins neue Jahr“. Hinzu kommt ihre bereits bewährte „Gratis-Woche“:
Mit „Fit ins neue Jahr“ geht Thiel gezielt auf das Thema Sport und Fitness. Abnehmen und ähnliche Buzzwords stehen hier im Hintergrund. Damit wird die Zielgruppe auf das Thema Fitness/ Fit/ Sport/ Optimieren und nicht gezielt auf Abnehmen gespitzt – passend zur Gymondo-Linie? Ganz klar. Denn auf der Website von Gymondo wird genau damit beworben. Und was noch auffällt: auch „Mach dich krass“ findet man nun im Angebot des Online-Anbieters (die Programme von Thiel und Aminati leiten übrigens auf Gymondo weiter).
Motive
Copyright Sophia ThielCopyright Sophia Thiel
Sophia Thiel wirbt – wie sollte es auch anders sein – ihrer eigenen Marke, nämlich sich selbst. Sie selbst ist das beste Beispiel für ihr Programm und sie ist das, wofür die Marke steht. Auf SoMe findet man ihre eigenen Vorher-Nachher-Bilder. Diese sind in der Branche in beliebtes Tool, um den Kunden die Effektivität der Programme aufzuzeigen.
Ein spezielles Neujahrsmotiv gibt es nicht. Auch hier würde ich vermuten, dass das mit der jüngsten Verschmelzung mit Gymondo zu tun hat = alles aus einem Guss = Zugehörigkeit zeigen.
Incentives
25% Rabatt auf ihr Coaching und die Gratis-Woche. Damit gibt auch Thiel ein attraktives Incentive und gibt ihren Konsumenten zusätzlich Sicherheit, in dem man ihr Programm zunächst einmal testen kann.
UPDATE 06.01.2018: heute habe ich doch noch einen Neujahrs-TV-Werbespot von Sophia Thiel gesehen – es scheint wohl doch noch was zu kommen 😉
Zusammenfassend
Grundsätzlich wirkt die Branche dieses Jahr eher verhalten. Konnte man die letzten beiden Jahre noch einen regelrechten Kampf zwischen den verschiedenen Anbietern verfolgen, so ist dieses Jahr z.B. lediglich BodyChange mit TV-Präsenz vertreten (wie gesagt, Stand 2.1.2019! Änderungen vorbehalten).
Hingegen werben Fitnesstudios verschiedener Ketten dieses Jahr ganz massiv im TV.
Die Frage ist nun, ob der Hype nach Abnehmprogrammen nun vielleicht seinen Zenith überschritten hat oder ob es sich für die Anbieter schlicht nicht mehr lohnt, großartig im TV und Out of Home zu werben. Ggf. sind Facebook Ads und Display Advertisting mittlerweile das effektivere Mittel (zumal die Performance hier in jedem Fall besser messbar und optimierbar ist).
Es bleibt nur eines zu sagen: abwarten was nächstes Jahr passiert. UND: vergesst bitte nicht die Bikini-Saison, diese ist nach Neujahr die zweitwichtigste Zeit der Branche.
Grundsätzlich: gänzlich an Bedeutung verlieren wird dieser Zeitraum für die Branche wohl nie. Denn wie gesagt: kaum zu einem anderen Zeitpunkt ist sie Zielgruppe so hoch involviert und motiviert.